Die Thomaskirche ist die evangelische Kirche im Stadtteil Mannheim - Neuostheim
Die Thomaskirche ist eine einfache Saalkirche mit Satteldach. Sie ist der erste Kirchenbau in Mannheim nach dem Zweiten Weltkrieg.
An der Nordseite befindet sich ein Dachreiter mit Glockenstuhl, in dem zwei kleinere Glocken aufgehängt sind.
Der Innenraum ist schlicht, eine Empore trägt eine einfache Steinmeyer-Orgel, die wegen technischer Mängel und der schlichten Qualität stillgelegt ist.
Gemeindeglieder stifteten 2001 die Turmorgel im italienischen Stil von Orgelbau Stützle aus Waldkirch, die rechts vom Altar aufgestellt ist.
An der Westseite der Kirche befindet sich über dem Haupteingang ein rundes Fenster, das in Form der Lutherrose gestaltet ist, an der Südseite sind einfache Fenster mit hellgelbem Glas eingesetzt, auch diese Fenster wurden von Gemeindegliedern gestiftet.
In den siebziger Jahren hat die Gemeinde Geld für neue Glocken und einen großen Campanile gesammelt, 5 Glocken wurden 1965 gegossen. Doch dann war der Neubau eines Kindergartens auf dem Gelände dringend erforderlich gewesen und das angesparte Geld musste dafür eingesetzt werden.
Vier der Glocken erklingen nun seit 2006 an der Erlöserkirche in Mannheim-Seckenheim, eine ist noch im Besitz der Thomasgemeinde.
Am 20. Dezember 2009 entstand nach großem Frost bei einsetzendem Tauwetter ein feiner Riss an einem Wasserrohr auf der Empore. In der Nacht drang Wasser ein und richtete zusammen mit einem weiteren Wasseraustritt großen Schaden an. Seither ist die Kirche nicht mehr nutzbar.
Die Gemeinde genießt nun Gastrecht in der Katholischen Kirche St. Pius.
Da sich das ökumenische Miteinander so sehr bewährt hat, sehen beide Gemeinden dies als Zukunftsprojekt an, wir nutzen gemeinsam die Kirche St. Pius.
Zur Geschichte
Anfang des 20. Jahrhunderts entsteht der Stadtteil Neuostheim südlich des Neckars auf Feudenheimer Gemarkung. Zuständig war zunächst die Ostpfarrei der Christuskirche.
1929: Bau eines Gemeindehauses in Neuostheim: Christuskirche stiftet der Gemeinde Abendmahlkelche, die bis heute in Neuostheim in Gebrauch sind
Die Gemeinde feiert Gottesdienste im Gemeindehaus
1934: Errichtung eines Vikariats in Neuostheim mit jährlichem Pfarrvikarswechsel
Beschädigung des Gemeindehauses im Krieg
1945: Sprengung des Gemeindehauses durch die US-Armee, da es in der Einflugschneise des Flugplatzes störte – die US-Streitkräfte zahlten später eine Entschädigungssumme von 25.000 DM
1945: Anmietung eines Einfamilienhauses (Grünewaldstr. 11), um dort Gottesdienste feiern zu können. 120 Stühle hatten im Gottesdienstraum (Herren- und Wohnzimmer) Platz; Frauenchor saß in der Küche, Kindergarten im Keller
Ab Herbst 1946: Pfarrvikar Gerhard Blail in Neuostheim
15.10.1948: Vikariat wird in Pfarrei Neuostheim umgewandelt, erster Pfarrer: Gerhard Blail
Die Namensgebung „Thomas“ erfolgte durch Vorschlag von Pfarrer Blail.
1949: auf den Grundmauern des Gemeindehauses wird mit dem Bau der Thomaskirche begonnen (Architekt: Christian Schrade).
29.12.1949: Richtfest
29. Mai 1950: Einweihung der Kirche durch Landesbischof Julius Bender
2.Juli 1950: Glockenweihe: die große Glocke trägt den Namen „Unser Vater“, die kleine Glocke, die Bet- und Sterbeglocke, heißt „Friedensglocke“
Der Kindergarten war im Gemeindesaal der Thomaskirche untergebracht.
15.9.1970 Einweihung des Kindergartens auf dem Gelände der Thomasgemeinde, Dürerstr. 36
Um 2000: umfassende Renovierung der Thomaskirche